Ein paar wenige Übernachtungsgäste waren noch da. Aber im Lager habe ich trotzdem alleine geschlafen. Zur Zeit buchen viele, glaube ich, lieber ein Zimmer. Was den Vorteil hat, dass ich für den geringen Preis im Lager im Prinzip ein Einzelzimmer habe, wenn ich da alleine bin.

Gestern Abend habe ich noch mit meinen Gelsenkirchener Tischnachbarn gequatscht. Nachdem sie gehört haben, dass ich Dortmunderin bin, wollten sie zwar erst aufstehen und gehen, haben es sich aber doch anders überlegt 😉 Immer diese Fußball-Fans!

Heute morgen lasse ich mir Zeit, ich habe keine weite Strecke vor mir. Im Prinzip nur ein Spaziergang den Berg hinunter und dann flach durch das Tal. Nicht mal die Höhenmeter sind vierstellig.

2 Murmeltiere begrüßen mich, kurz nachdem ich losgehe. Sie lassen mich recht nah herankommen, bevor sie abhauen.

Ich gehe über die Schotterstraße in Serpentinen den Berg hinab. Eigentlich gibt es auch einen steilen Weg durch den Wald. Allerdings verpasse ich den Abzweig. Da habe ich mich wohl zu angeregt mit den Kühen unterhalten und nicht aufgepasst. Egal, dann geht es eben den langweiligen Forstweg runter. Ich singe vor mich hin und freue mich über den Schatten, den die Bäume spenden.

Unten angekommen geht es immer an der Großache entlang. Ein flacher Schotterweg. Links Bäume und dahinter der Fluss. Rechts Felder und Berge.

Bis zu dem kleinen Örtchen Kirchdorf in Tirol. Ich bin schon mittags da und schaue mich noch ein bisschen um. Zu sehen gibt es hier allerdings nichts spannendes. Ich kann aber schon mein Zimmer für heute Nacht beziehen. In der Sportpension Mountain High. Mit im Haus ist auch das Adventure Center, wo man z.B. Rafting oder Canyoning Ausflüge buchen kann. Ich unterhalte mich lange mit der Dame hier, sie möchte selber mal eine Weitwanderung machen und fragt mich dazu aus. Und da ich so früh da bin, bekomme ich dann auch das Zimmer mit großem Balkon.

Da ich die ganze Zeit im Schatten gegangen bin, setze ich mich auf dem Balkon in die Sonne und lege die Füße hoch. Heute steht ein bisschen Planung an. Bis Sonntag habe ich alle Übernachtungen schon reserviert. Die in Kufstein ist jetzt auch endlich fest. Das hatte ich noch etwas vor mir her geschoben, da ich nichts freies unter 80 Euro gefunden habe. Für das Geld kann ich eine Woche lang in Berghütten schlafen. Aber nach der zweiten Anfrage in einem Hotel ist der Preis jetzt auf 50 Euro gesunken. Ob es daran liegt, dass ich dazu geschrieben habe, dass ich den Nordalpenweg bis zum Bodensee wandere? Wer weiß.

Bei der Planung sehe ich, dass ich bald auch wieder länger im Gebirge oben bin. Das ist gut, da freue ich mich drauf. In letzter Zeit musste ich schon recht viel durch Täler und Ortschaften. Da ging es einen Tag hoch zur Hütte und am nächsten Tag schon wieder herunter. Genauso wie morgen auch. Es geht hoch zum Stripsenjochhaus und am nächsten Tag runter nach Kufstein. Dann hoch zur Erfurter Hütte und wieder runter zum Achensee. Oben ist es immer wunderschön, aber ich hätte gerne noch mehr davon 🙂


18,5 km
3:50 h
79 hm
990 hm
1574 m