Heute ist der schönste Morgen seit Tagen. Ich werde von der Sonne geweckt, es sieht nach einem warmen Sommertag aus. Als ich das Zelt öffne, sehe ich als erstes die Ostsee. Gut – zu allererst die Wiese, aber das hört sich nicht so spannend an!

Der E1 führt mich an der Strandpromenade entlang, dann eine ganze Weile durch einen lichten Wald oberhalb der Steilküste. Ein richtig schöner Weg. Weiter geht es durch Felder, an Bauernhöfen vorbei und durch einen kleinen Ort. Seht ihr die roten Blumen da hinten auf dem Feld? Das kommt auf dem Foto gar nicht so schön rüber, wie es in echt aussah.

Hier sieht man, wieso man sich von der Abbruchkante fernhalten sollte. Immer wieder liegen dort abgestürzte Bäume oder Steine.

Das war mein Lieblingsabschnitt des Weges heute. Auf einem schmalen Trampelpfad zwischen den Getreidefeldern her. In der Ferne immer das Meer sichtbar.

Bis die offizielle Wegmarkierung mich wieder zum Strand führt. Naja, und hier bin ich dann auch gestrandet. Da es hier echt schön ist, ein bisschen windgeschützt und mir kaum Leute begegnen, beschließe ich, dass ich mich jetzt traue und die erste Nacht einfach wildcampe. Solange ich mein Zelt nicht aufbaue, ist es auch keine Straftat. Es sei denn ich befinde mich gerade im Naturschutzgebiet. Okay, das kann gut sein. Aber wenn hier keine Leute sind, wer soll mich schon erwischen. Ihr seht, ich habe voll den Durchblick… Also befolge ich den Rat meiner Oma: Einfach machen.

Es war heute ein kurzer Wandertag, dafür habe ich hier am Strand den Nachmittag über in der Sonne gelegen. Ich habe ja schließlich Urlaub!

Vorhin habe ich dann noch eine Mitwander-Anfrage bekommen. Ein guter Freund hat Urlaub, kommt morgen Nachmittag her und wandert am Mittwoch und Donnerstag mit mir.

Jetzt drückt mir aber erstmal die Daumen, dass es heute Nacht trocken bleibt und ich wenigstens ein bisschen schlafen kann.


9,4 km
2:15 h
71 hm
84 hm
40 m