Scheinbar hatte mein Körper immer noch Nachholbedarf an Schlaf. Ich bin früh wach, schlafe aber nochmal ein und erschrecke mich als es schon 9:30 Uhr ist. So lange habe ich jetzt schon ewig nicht mehr geschlafen.
Gegen 11:30 Uhr gehe ich los, durch den Ort und vorbei am alten Kloster.
Die ersten 2 Stunden muss ich leider Landstraße gehen. Zum Glück ist aber nicht so viel Verkehr.
Ein Bulli hält an und der Mann fragt mich, ob er mich mitnehmen soll. Er wohnt mit seinem Hund in dem Bulli und fährt jetzt schon seit 3 Jahren durch Europa. Spannend, aber trotzdem lehne ich ab und halte mich an meinen Vorsatz alles zu Fuß zu gehen.
Weiter geht’s dann, nachdem ich noch die Bundesstraße überquert habe, auf breiten Feldwegen.
Heute ist ein besonderer Tag! Wenn ich davon ausgehe, dass die Gesamtstrecke 1500 Kilometer sind, dann habe ich heute die Hälfte geschafft, juchhu!
Ein bisschen doof ist allerdings, dass bis Bad Langensalza keine Campingplätze mehr kommen. Ich habe auch noch nicht so recht ein Ziel heute. Insgesamt sind es bis dahin noch 69 Kilometer auf direktem Weg. In Bad Langensalza will ich auf jeden Fall Pause machen. Vielleicht auch zur Feier der Halbzeit 2 Tage. Es gibt dort eine Therme, wo ich gerne einen Tag davon verbringen möchte.
Meine Motivation ist, dass ich länger Pause machen kann, je schneller ich da bin. Ich nehme also einfach den direkten Weg und gehe nicht noch den Umweg zurück auf den Via Romea. Hoffentlich finde ich Plätze zum Wildcampen.
Ich rufe noch eine Pension im nächsten Ort an, aber dort ist nichts mehr frei. Also gehe ich weiter durch die Felder, überquere die A38 und wähle eine Wiese unter der Brücke als Schlafplatz. Wenn es dunkel ist, werde ich zumindest mein Innenzelt aufstellen und dann morgen früh weitergehen.
Wenn ich die nächsten beiden Tage weiter jeweils 20 Kilometer gehe, bin ich am Freitag in Bad Langensalza zu meiner Halbzeit-Feier-Pause. Ich freue mich drauf.
