Heute steht mal wieder eine längere Etappe an. Es ist bewölkt und die Temperatur ist angenehm. Zuerst geht es zwar lange direkt an der Straße entlang, aber es ist nicht viel Verkehr. Nach dem nächsten Ort wird es dann noch ruhiger an der Straße. Über die A6 und noch bis zum nächsten Ort, dann geht es endlich weg von der Straße und über Feldwege weiter.
In Feuchtwangen mache ich recht lange Pause in einer Eisdiele. Über die Hälfte habe ich schon geschafft. Die Sonne kommt nur zwischendurch mal ganz hinter den Wolken hervor und es ist viel angenehmer zu gehen als die letzten Tage. Als ich dort sitze, fragt mich ein anderer Gast, ob es einmal durch Deutschland geht. Allerdings hat er wohl nicht damit gerechnet, dass ich ja sage.
Beim Weitergehen entdecke ich einige Plätze, die sich gut zum Wildcampen eignen würden. Vorgestern saß ich abends in Rothenburg auf dem Campingplatz aber noch mit einem Pärchen aus Freiburg zusammen, die davon geschwärmt haben, wie schön der Campingplatz in Dinkelsbühl ist. Also gehe ich weiter. In einem winzigen Ort fragt mich eine Frau mit ihren beiden kleinen Kindern, die wissen wollen, wo ich schlafe, ob ich irgendwas brauche, Wasser oder so.
Ein kleines Stückchen geht es durch einen richtig schönen Wald. Hier kommen mir zwei Reiterinnen entgegen.
Als ich dann weiter durch die Felder gehe, höre ich plötzlich rechts von mir ein Hallo. Ich habe vor mich hingeträumt und hier nicht mit jemandem gerechnet. Ich quatsche recht lange mit der Frau, die hier wohnt und gerade auf die Männer wartet, die mit dem Trecker Holz holen. Sie ist jetzt in Rente und fährt viel Fahrrad, aber Wanderer sieht sie hier selten.
Kurz vor dem Ziel hält dann noch ein Bauer auf seinem Trecker neben mir und fragt, wo es hingeht. Wieder mal ein Tag voller Begegnungen.
Und wieder ein Tag zum Feiern. Ich habe 3/4 des Weges geschafft! Ich habe jetzt 1.137 Kilometer hinter mir und nach aktueller Schätzung sind es am Ende insgesamt 1.510 Kilometer.
Der Campingplatz ist wirklich schön, mit großer Zeltwiese direkt am Badesee. Da springe ich dann nach dem Aufbauen auch direkt rein und schwimme ein paar Runden. Es gibt nichts besseres für die Füße nach einem langen Tag.
